INDIANER INUIT: DAS NORDAMERIKA FILMFESTIVAL
Gäste 2004
Michael Smith
ist Gründer und Präsident des American Indian Film Institute und Festival in San Francisco. Zusammen mit seinem Team organisiert er seit nunmehr 29 Jahren das größte und wichtigste indianische Filmfestival in Nordamerika. Michael Smith ist Lakota und wuchs in der Fort Peck Indian Reservation in Montana auf. Ende der 1960er Jahre war er einer von 90 Aktivisten, die unter der Führung von Richard Oaks die Gefängnisinsel Alcatraz besetzen.
Die klischeehafte Darstellung der Hollywood-Indianer war Michael Smith seit jeher ein Dorn im Auge. 1975 kamen Führer verschiedener Stämme zusammen und überlegten, was sie gegen die einseitigen und rassistischen Darstellungsformen in den Medien unternehmen könnten. Das war der Gründungsgedanke des American Indian Film Festival, das im gleichen Jahr seine Premiere unter der Leitung von Michael Smith in Seattle, WA erlebte. Ein Jahr später zog das Filmfestival nach San Francisco um, wo es bis heute seine Heimat hat.
Weitere Informationen: http://www.aifisf.com
Jennifer Podemski
ist trotz ihrer jungen Jahre ein „alter Hase“ im Filmgeschäft. Die Tochter eines israelischen Vaters und einer indianischen Mutter stand bereits mit 12 Jahren vor der Kamera. Anfang der 1990er Jahre wurde sie vom bekannten kanadischen Regisseur Bruce McDonald für eine Hauptrolle seines Films DANCE ME OUTSIDE ausgewählt. Der Erfolg des Films eröffnete ihr eine steile Karriere. Zusammen mit ihrer Partnerin, der Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin Laura Milliken, gründete sie 1999 die Film- und TV-Produktionsfirma „Big Soul Productions“.
Schon die erste TV-Serie, die die beiden Frauen unter dem Titel „The Seventh Generation“ produzierten, erhielt in Kanda und den USA mehrere Auszeichnungen. Die TV-Serie beschäftigt sich mit den Lebensbedingungen und Bedürfnissen indianischer Jugendlicher in Reservaten . Vor kurzem hat die Torontoerin mit „Moccasin Flats“ eine weitere TV-Serie fertiggestellt. Eine erfolgreiche Ausstrahlung der Produktion – auch international – ist so gut wie sicher. Jennifer Podemski wurde im Rahmen des Filmfestivals von der Botschaft von Kanada in Berlin, als „Spokesperson“ ausgewählt.
Weitere Informationen: http://www.bigsoul.net
Tamara Podemski
ist die jüngere Schwester von Jennifer, die eine Art Vorbild für sie war. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Tamara bereits mit 9 Jahren die Bretter, die die Welt bedeuten, betrat. Ihre Karriere begann mit Gesang. Anschließend wechselte sie zur Schauspielerei und dann zum Tanz. Wie ihre große Schwester erhielt auch sie diverse Rollen in TV-Serien und später im Spielfilm DANCE ME OUTSIDE. 1996 spielte Tamara Podemski die Hauptrolle in der deutschen Mini-Serie BLAUVOGEL. Inzwischen hat sich das Allround-Talent mehr und mehr auf den Gesang spezialisiert.
Sie schreibt Texte in der indianischen Ojibway-Sprache und komponiert Melodien dazu, die sie auf der Bühne mitreißend intoniert. 2002 wurde sie für den „Aboriginal Music Award“ nominiert. Ihre CD „Spirit Nation“ wurde von der Fachpresse hoch gelobt. Im Rahmen des Filmfestivals wird Tamara dem Publikum in Stuttgart Kostproben ihres Könnens präsentieren. Jennifer und Tamara haben mit Sarah noch eine dritte Schwester im Bunde. Zusammen nennen sie sich „Podemski Chicks“.
Weitere Informationen: http://www.podemskichicks.com
Alex Rice
ist stolzes Mitglied der Mohawk-Nation in Quebec, Kanada. Als vielbeschäftigte und erfolgreiche Schauspielerin, die in unterschiedlichen Rollen gleich in drei Spielfilmen des Festivals vertreten ist, gehört sie inzwischen zu den wichtigsten indigenen Darstellerinnen Kanadas. Chris Eyre, einer der erfolgreichsten und interessantesten indianischen Regisseure hat sich ihrer angenommen und fördert seit geraumer Zeit ihre darstellerischen Talente.
Alex Rice hatte u. a. einen Gastauftritt in der Serie „Die Sopranos“, die auch im deutschen Fernsehen erfolgreich ausgestrahlt wurde.
Weitere Informationen über Alex Rice: http://www.alexrice.biz
Dan Golding
junger indianischer filmemacher und Mitglied der Quechan-Nation, wuchs in der Fort Yuma-Reservation im südlichen Kalifornien auf. Gleich sein erster Kurzspielfilm WHEN THE FIRE DIMS wurde im Jahr 2000 auf dem renommierten Sundance-Filmfestival in Park City, Utah, ausgezeichnet.
Trotz seines Erfolges ist Dan Golding bodenständig geblieben, was insbesondere von den Angehörigen seines Stammes sehr geschätzt wird. Für ihn bedeutet es eine Selbstverständlichkeit, sein Wissen und seine Erfahrungen im Filmgeschäft, die er u. a. an der San Francisco State University erlernt hat, an indianische Jugendliche weiter zu geben. Dan Goldings Engagement für indianische Kinder und Jugendliche wurde 2000 honoriert, als er von Michael Smith, Präsident des American Indian Film Institute & Festival, beauftragt wurde, das Tribal Touring Program, ein mobiles Kinoprojekt, das durch Reservate zieht und Video-Workshops für Jugendliche anbietet, zu gründen und zu organisieren.
Infos zum Tribal Pouring Program: http://www.aifisf.com
Winona LaDuke
Sprach bereits mit 17 Jahren vor der UNO in Genf. Das TIME Magazine zählte sie in den Neunziger Jahren zu den 50 Führungspersönlichkeiten unter 40, auf die man am meisten hoffen könne. Die Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin studierte in Harvard Ökonomie.
Sie vereinte Indianerbewegung und Umweltinitiativen und war die erste Ureinwohnerin, die in den Vorstand von Greenpeace gewählt wurde. Winona LaDuke gilt als charismatische Rednerin auf internationalen Konferenzen, sofern sie nicht gerade ein Buch schreibt, Wildreis erntet, gegen Uranabbau und Genmanipulation kämpft, Geld zum Rückkauf gestohlenen Reservatslandes sammelt und auf Pow Wows tanzt.